Lisa Kränzler / Simon Czapla

Ausstellung "CK`23"

Ausstellung           „CK’23“

                                  Lisa Kränzler und Simon Czapla

                                  30.09.2023 – 03.12.2023

 

Eröffnung                Freitag, 29.09.2023, 19 Uhr

                                  Begrüßung Michael Günther, 1. Vorsitzender

 

Einführung              Dr. Ute Hübner, Kunsthistorikerin, HIER finden Sie die Einführungsrede

 

 

 

„CK‘23“ Lisa Kränzler / Simon Czapla

Der Kunstverein Konstanz eröffnet die Herbstsaison mit dem gemeinsamen Ausstellungsprojekt „CK‘23“ von Lisa Kränzler und Simon Czapla.

Lisa Kränzler (geb. 1983 in Ravensburg) und Simon Czapla (geb. 1983 in Konstanz) begegneten sich zum ersten Mal während des Studiums der Malerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe. Weit über zehn Jahre später begegnen sie sich erneut in einem künstlerischen Diskurs.

Als Grundlage für die malerische Annäherung dient Kränzlers 600 Seiten umfassender, 2019 erschienener und viel beachteter Roman „Coming of Karlo“.

Simon Czapla macht in seinen für die Ausstellung im Kunstverein entstandenen Arbeiten zu „Coming of Karlo“ – wie schon früher – das Tier zu seinem Protagonisten. „Das Tier als Symbolträger lade ich in meinen Werken mit Geschichten auf…Das Tier hat dem Menschen immer eine Möglichkeit geboten, sich in dieser Welt einzuordnen.“ Tiere sind für Czapla die idealen Motive, um Inhalte seiner Kunst zu transportieren, sie lassen sich auf menschliche Verhaltensmuster übertragen. Der Maler verarbeitet das menschliche Sein in seinen Tierbildern, er spielt dabei mit Symbolen und mit menschlichen Attributen: Die Schildkröte trägt einen sternförmigen Luftballon unter Wasser mit sich, der Hai schmückt sich mit einer Goldkette. Im Gemälde „Karlo“ erweitert Czapla seine Motive um die menschliche Figur. Karlo erscheint zunächst als ideal dargestellt, ein junger Mann mit typischen Attributen männlicher Attraktivität, dahinter spürt man jedoch seine große Verletzlichkeit.

Unübersehbar sind in Czaplas Malerei die Referenzen an die alten Meister der Renaissance.

Als Maler reizt ihn die technische Herausforderung seines Sujets: Die spezielle Stofflichkeit und Haptik einzelner Tiere, die Haut eines Fischs, die Falten am Hals einer Schildkröte. Die immense Stofflichkeit setzt er in Kontrast zu einem eher abstrakt wirkenden Hintergrund und bricht damit bewusst mit jeder Illusion eines Realismus. Es geht ihm nicht um eine fotorealistische Übersteigerung der Wirklichkeit, er hinterfragt sie, ganz im Gegenteil, mit seinen bildnerischen Mitteln – eine radikale und sehr zeitgenössische Geste, Realität in Frage zu stellen.

 

Lisa Kränzler zeigt ebenfalls ganz neue, großformatige Arbeiten auf Papier mit Bezug zu ihrem Roman. Sie gestaltet ihre am Gegenständlichen orientierten Gemälde ganz aus der Farbe. Unübersehbar ist die Nähe zum Cartoon, gekennzeichnet durch Auflösung der räumlichen Ordnung und durch gelegentliche Beigabe von Schriftelementen.

Kränzler arbeitet mit nicht-künstlerischen Materialien wie Anstreichfarbe und Industrielack. Dabei wird das empfindliche Papier nicht geschont, muss eine ruppige Malweise ertragen.

Die Künstlerin höhlt in ihrer Arbeit mit Rücksichtslosigkeit Konventionen der Malerei aus. Zahlreiche Referenzen und konzeptionelle Kehrtwendungen sowie erzählerische Fragmente stören die Einheit der Malerei mit scheinbarer Unbekümmertheit und malerischer Direktheit.

„Nicht das Nachäffen der Vorlage ist es, das mich interessiert, sondern das Usurpieren und Manipulieren von Bildern und die Überraschungen, die ich während des Malens erlebe.“

Eine solche Manipulation findet sich etwa im Gemälde „Altdorfer Porsche“, welches sich auf die Walddarstellungen des altdeutschen Malers Altdorfer bezieht, die Stille des Waldes jedoch als „Auto-Friedwald“ umgedacht zeigt und so ironisch einen zerstörten Männertraum darstellt. „Viele der Malereien, die ich an die Wand nagele wie Luthers Thesen, weisen Schäden auf und fungieren so als memento mori: Gemälde und Betrachter sind hinfällige Wesen, deren Stunde keiner kennt.“

 

Die Ausstellung CK '23 bietet die Möglichkeit, sich durch das Betrachten der Bilder und das Lesen des Romans „Coming of Karlo" eine Parallelwelt zu eröffnen. Inwiefern entstammen die Malereien dieser Welt? Kann die lesende Betrachterin, der lesende Betrachter sich die Bilder durch den Prosatext erschließen? Welche Entdeckungen macht sie, macht er dabei? Verfällt man der Illusion, die Malereien total entschlüsseln zu können?

 

Begleitprogramm

Kammerkonzert                 Donnerstag, 12.10.2023, 19 Uhr

                                               In Kooperation mit der Südwestdeutschen Philharmonie

                                               Das Circolo-Quartett präsentiert ein Kammerkonzert zur Ausstellung mit dem Titel                                                „Herzzerreißend“.

Kunst-Plausch                   Mittwoch, 22.11.2023, 18-19.30 Uhr

                                              kostenfreier Workshop: Eigene künstlerische Arbeit zur aktuellen Ausstellung für junge                                                    Erwachsene

 

Finissage                             Sonntag, 03.12. 2023, 11.30 Uhr

                                               Mit Lisa Kränzler und Simon Czapla.

                                               Lesung: Lisa Kränzler aus ihrem Roman Coming of Karlo / Die Malerdichterin, für die                                                Malerei und Schreiben in gleichem Maße Ausdrucksmittel sind, liest aus ihrem                                                2019 erschienenen Buch.

 

 

Öffentliche Führungen

DO 19.10., 16.30 Uhr, SO 29.10., 11.30 Uhr, DO 09.11., 16.30 Uhr, SO 19.11., 11.30 Uhr

weitere auf Anfrage

 

Öffnungszeiten

DI - FR 10 - 18 Uhr

SA / SO / FEIERTAGE 10 - 17 Uhr

info@kunstverein-konstanz.de

Tel.: 07531 - 22341

 

 

Vernissage am 29. September 2023

Bildquelle: Franz Reichrath

 

 

Kammerkonzert am 12. 10. 2023

Bildquelle: Christa Schweizer

 

 

Durch die aktuelle Ausführung führt die Kunstwissenschaftlerin Andrea Gamp. Unterstützt wurde Sie bei der der 3. Führung durch Alexandra Janzon.

Bildquelle: Christa Schweizer

Finissage am 03. Dezember 2023

Bildquelle: Chr. Schweizer

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