Ni Youyu

Concrete Waterfall

Ni Youyu, 1984 geboren, lebt und arbeitet in Shanghai und gehört zur jungen Generation chinesischer Künstler. Bekannt geworden ist er besonders durch seine Landschaftsmalereien auf goldfarbenen Leinwänden. Die Arbeiten haben ihren Ursprung in der Gold-Tusche-Malerei, die originär aus der Song-Dynastie (960-1279) entstammt. Ni Youyus Werk deuten aber ebenfalls Entlehnungen aus der westlichen Kunst wie bspw. aus frühen Arbeiten Anselm Kiefers an. Imaginäre Räume und Landschaften sind oftmals das Thema seiner Werke. Die surrealen Kompositionen bestehen aus Wasserfällen, Baumstämmen, Steinen aber auch aus Interior-Elementen wie Türrahmen und Bildern, so findet sich z.B. ein erstarrter Wasserfall inmitten eines Raumes.

 

Der Künstler schafft es, die -nach wie vor in China äußerst präsente- klassische Chinesische Landschaftsmalerei in einen neuen Kontext zu setzen. Der zeitgenössische Einsatz von Tusche wird in China oftmals auch als New Ink Art bezeichnet. Der Schweizer Sammler Dr. Uli Sigg kommentiert: "Ni Youyu zählt zu der Generation junger Künstler, die erfolgreich Chinas Tradition und Gegenwart zu verknüpfen vermögen. Dafür haben wir ihm auch 2014 den Chinese Contemporary Art Award als bester Nachwuchskünstler zuerkannt.“

 

Typisch für seine Zeitgenossen, beschränkt sich Ni Youyu nicht nur auf ein Medium: Neben der Malerei arbeitet er mit Fotografie ebenso wie an Installationen, u.a. mit Kreidestaub sowie selbst gesammelten Antiquitäten, die er neu inszeniert.

 

In Kooperation mit der Galerie Ministry of Art, geführt von Cordelia und Christoph Noe in Hongkong, ist es dem Kunstverein Konstanz gelungen, etwa 15 Arbeiten der für Ni Youyus Werk so prägenden Gold-Malereien zusammenzustellen.

Die Arbeiten entstanden zwischen 2013 und 2017 und vermitteln einen spannenden Einblick in das künstlerische Schaffen Ni Youyus, das nicht zuletzt auch eine skeptische Perspektive einnimmt:   einer verbreiteten Etikettierung von Gegenwartskunst als voraussetzungslos-innovativ setzt Ni Youyu seine Re-Interpretationen chinesischer Gold-Tusche-Arbeiten entgegen, die er als weiteren Schritt in einem jahrhundertelangen Prozess kultureller Fortentwicklung sieht.  

 

In den letzten Jahren hat Ni Youyu an zahlreichen internationalen Ausstellungen wie der Singapur Biennale oder der spektakulären Ausstellung des Kunstmuseums Bern „Chinese Whispers“ teilgenommen. Zudem wurden seine Werke in Einzelausstellungen u.a. im MOCA Taipei und CFA Berlin gezeigt.

Im Jahr 2014 gewann er den Best Young Artist Award des Chinese Contemporary Art Award (CCAA), welcher von dem wohl renommiertesten Sammler chinesischer Kunst, Dr. Uli Sigg, initiiert wurde.

Seine Arbeiten finden sich in institutionellen und privaten Sammlungen. Viele der Leihgaben für die Ausstellung des Kunstvereins Konstanz kommen aus privaten Sammlungen von Berlin bis Peking.

 

 

Öffentliche Führungen:                  Sonntag, 30.07. 2017, 11.30 Uhr

                                                           Donnerstag, 17.08. 2017, 18.30 Uhr

                                                           Sonntag, 03.09. 2017, 11.30 Uhr

                                                           Donnerstag, 14.09. 2017, 18.30 Uhr

Fotos Franz Reichrath und Christa Schweizer

 

Mit freundlicher Unterstützung von:

Uli Sigg Collection, Mauensee

Wemhöner Collection

CFA Contemporary Fine Arts, Berlin

Galerie Perrotin, Hong Kong

Privatsammlung, Berlin

Privatsammlung, Reutlingen

Marie Hervet

Guan Dongyuan

Li Zhanhao

Zhou Chong

 sowie Annick Schmuckdesign, Michael Zobel und Radio Krieg, Konstanz

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